PAUSENRAUM
Eine Pause verspricht Raum und Zeit für Innehalten, Faulheit, Verweigerung, Langeweile, Entspannung, Loslassen, Dazwischen, Stille, Leere, Nichts. Dabei ist die Pause ein paradoxes Konzept: einerseits wird durch sie etwas unterbrochen (Produktivität, Arbeit), andererseits werden in der Pause neue Aktivitäten vorbereitet und entwickelt.
Zu Beginn des Jubiläumsjahrs bleibt der Badische Kunstverein wegen Renovierungsarbeiten für mehrere Monate geschlossen. Diese Unterbrechung des Ausstellungsbetriebs greift das Karlsruher Kunstvermittlungskollektiv fortda auf, indem es einen Teil der Institution 'umräumt' und für zwei Wochen in einen öffentlichen Pausenraum verwandelt.
Vom 12. bis 23. März ist das lokale Publikum eingeladen, seine Mittagspause im Badischen Kunstverein zu verbringen und dort zu essen, zu spielen und/oder zu ruhen – Begegnung, Austausch und Geselligkeit werden ebenso möglich sein wie Rückzug und Entspannung. Darüber hinaus wird der Pausenraum auch eine Plattform für den inhaltlichen Austausch zum Thema bieten: Denn angesichts der verbreiteten Nutzbarmachung von Entspannungstechniken zur Produktivitätssteigerung sowie des Diktums der ständigen Verfügbarkeit stellt sich die Frage, ob die Pause heute tatsächlich noch einen Raum der Freiheit bieten kann. Gemeinsam mit den Besucher*innen soll das widerständige Potenzial der Pause ausgelotet und erprobt werden.
Text:
www.fort-da.eukunst.vermittlung.kollektiv fort-da in Kooperation mit dem Badischen Kunstverein Karlsruhe
Fotos: fort-da